... erstmal nur der Text - die Bilder sind noch in Arbeit

Alltag in Samoa

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Heutzutage ist die samoanische Kost "bereichert" um Speisen, die die Weißen mitgebracht und eingeführt haben. Der Vorteil all' dieser Lebensmittel ist, dass sie zumeist viel einfacher zuzubereiten sind als die traditionellen Produkte aus eigener Produktion. Reis gehört heute ganz selbstverständlich in den normalen samoanischen Haushalt, Fisch und Rindfleisch in Dosen, Putenschwänze und fettes Lammfleisch aus der Tiefkühltruhe. Das alles ist billig zu bekommen, viel einfacher auch als ein Huhn zu schlachten oder Fische zu fangen und zu verarbeiten.

Dazu kommen Snacks, "Bongos" aus der Tüte - eine Art Erdnußflip mit Käsegeschmack oder Kartoffelchips, wenn man sich das leisten kann. Bonbon und Kaugummis, süsse Erfrischungsgetränke ebenso. Das lokale McDonald, von vielen Touristen ebenso lautstark verdammt wie gerne genutzt, ist für normale samoanische Familien allerdings unerschwinglich. 5 Mark, umgerechnet, für eine Kindertüte, bei fünf oder sechs Kindern - dafür muss der normale samaonische Arbeiter mehrere Tage schuften. Also gibt es das dann nur als Highlight, einmal im Jahr zu Weihnachten.

Brot ist inzwischen ebenfalls "normal" geworden, der Laib Weißbrot kostet etwa 75 Pfennig, wird längs einmal eingeschnitten und mit ein wenig Butter und viel Spaghetti mit Tomatensauce (aus der Dose) gefüllt. Das ist dann ein Schulfrühstück oder wird beim Treffen des Frauenkommittees gereicht. Gekochte Eier, zerkleinert in Mayonnaise als Brotaufstrich, sind ähnlich beliebt, gelten aber schon als etwas "Besonderes".

Alles andere, was wir aus Deutschland gewohnt sind, gibt es auch, aber nur in ein paar Läden in Apia. Touristische Selbstversorger finden alles Gewohnte, von Leberwurst bis Broccoli, Kartoffeln, sogar frisches Vollkornbrot. Man muss nur wissen, wo. Samoaner kaufen das alles nicht, wüßten auch gar nichts damit anzufangen. Nur Zwiebeln und Knoblauch haben sich in die samoanische Alltagsküche vorgearbeitet. Alles Importware, selbstverständlich.

Samoanische Rezepte für deutsche Köche sind unter diesen Bedingungen wirklich schwer zu beschreiben. Entweder bekommt man die Zutaten nicht in Deutschland oder die Gerichte sind für deutsche Ernährungsgewohnheiten eher ungenießbar, weil schlicht und einfach zu fett, unglaublich fett. Zwei zwar nicht traditionelle, aber dennoch sehr beliebte Gerichte, eins aus der indischen, eins aus der chinesischen Küche übernommen, haben wir dennoch für Sie beschrieben - die sind durchaus etwas auch nach deutschem Geschmack.

Würden Sie die Zutaten bekommen, wäre es ja einfacher. Denn es gibt sehr leckere samoanische Gerichte, rohen Fisch (Albacore, eine Thunfischart) in Kokosnusscreme beispielsweise, Oka genannt, oder Palusami, in frischen Taroblättern gebackener Brei aus Kokosnusscreme. Auch frische Brotfrucht, gekocht, mit Kokosnusscreme schmeckt auch deutschen Besuchern hier sehr gut. Aber um das zu probieren, werden Sie wohl doch hier herkommen müssen ...